Frederikshavn

Frederikshavn

Frederikshavn [fʀɛðəʀegsˈhɑu̯ʔn] ist eine in der Region Nordjylland gelegene dänische Hafenstadt an der Ostseeküste und Sitz der Verwaltung der Frederikshavn Kommune.

Die von Werften geprägte Stadt ist Ausgangspunkt der Fährlinien nach Oslo, Göteborg und zur Insel Læsø.

In der Nähe der Stadt befinden sich einige Waldgebiete mit artenreicher Fauna und Flora und bis zu 70 m hohe Hügel, wie der Pikkerbakken. Von dort aus können die nahe gelegenen Hirsholmene genannten Inseln gesehen werden, die verwaltungsmäßig zur Stadt gehören.

Der alte Stadtteil Fiskerklyngen ist mit seinen alten, bunten Fischerhäuschen sehenswert. Zudem bietet die Stadt in einer der längsten Fußgängerzonen des Landes gute Einkaufsmöglichkeiten.

Zu beiden Seiten der Stadt erstreckt sich ein Strand. Einer dieser Strände ist der einzige Palmenstrand in Dänemark.

Geographie

Um 6000 v. Chr. waren große Teile des Kattegats noch Land. Um 4000 v. Chr. stieg der Meeresspiegel an und die Kattegatküste verlief am heutigen Frederikshavn vorbei und bildete die Hirsholmene sowie die heute 27 km entfernte Insel Læsø.

Heute ist die Küste geprägt durch Strände und Dünen. Das flache Marinevorland im Norden der Stadt ist durch Heide und Wald sowie landwirtschaftliche Nutzung, hauptsächlich Getreideanbau, geprägt. Im Süden der Stadt befindet sich nur ein schmaler Streifen flacher Küste, bevor eine bis in den Westen der Stadt hineinziehende markante Hügellandschaft beginnt.

Geschichte

In dem Stadtgebiet von Frederikshavn wohnen Menschen bereits seit Tausenden von Jahren. So gibt es archäologische Funde von der Steinzeit bis zur Wikingerzeit wie Grabhügel, Großsteingräber, Siedlungen und die Souterrains von Løgten Mark.

Günstig für die Entwicklung Frederikshavns wirkte sich die Lage am Meer mit Naturhafen und gute Ankerplätze bei den Hirsholmene und der Insel Deget. Bis zu den Küsten Schwedens und Norwegens ist es ein kurzer Seeweg, was ökonomische, politische und militärische Vorteile bot. So bekam der damalige Fischerort Fladstrand (dt. „Flachstrand“) bereits 1818 durch den dänischen König Frederik VI. die Stadtrechte und wurde in Frederikshavn umbenannt. Durch den Hafen entwickelte sich die Stadt schnell zu einem wichtigen Handelszentrum in der Region.

Vor allem die strategische Lage machten sich die Deutschen im Zweiten Weltkrieg zu nutze, wo Frederikshavn zur Hauptstadt des Verteidigungsbereiches gemacht wurde. Vier Regionen hatten einen solchen Status unter der deutschen Besetzung. Die drei anderen waren Aalborg, Esbjerg und Hanstholm.

Für die Ökonomie Frederikshavns war der Hafen von größter Bedeutung mit Fischerei und Werftindustrie. Durch Krisen in der Fischerei und in der Werftindustrie stieg in den 1980’ern die Arbeitslosigkeit der Stadt. Seitdem entwickelt sich die Stadt im Bereich von Handel und Tourismus.

Wirtschaft

Seit 1818 ist Frederikshavn Handelsstadt, seitdem gibt es Betriebe für Fischerei, Landwirtschaft und Schiffbau Handelsunternehmen. Es ergaben sich kaum Änderungen durch die Industrialisierung, mit Ausnahme des Schiffbaus. Dienstleistungseinrichtungen und Handel sind heute neben öffentlichen Einrichtungen die größten Arbeitgeber.

Militär

In der gesamten Kommune befinden sich Stützpunkte der königlich dänischen Marine. Im Hafen von Frederikshavn ist die 1. Flotte der dänischen Marine mit insgesamt neun Divisionen stationiert. Unter anderem haben das dänische Segelschulschiff Danmark und die königliche Yacht Dannebrog hier ihren Heimathafen.

Kultur, Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Aussicht

– Cloostårnet – Aussichtsturm im Westen der Stadt am Brønderslevvej, durch Konsul Cloos gestiftet, Aussichtsplattform 168 Meter über dem Meeresspiegel, am Fuß des Turmes befindet sich ein Naturspielplatz
– Nordre Mole – Nördliche Mole des Hafens mit Blick auf den Marinehafen, den Fähr- und Frachthafen sowie auf die Werften; Beobachtung des Ein- und Auslaufens der Schiffe; guter Angelplatz (Scholle, Dorsch, Meerforelle, Makrele)
– Nordre Skanse – Alte Verteidigungsanlage nördlich der Fiskerklyngen mit Aussicht auf das Meer und die Hirsholmene
– Pikkerbakken – Im Stadtteil Bangsbo mit Aussicht über Frederikshavn, die Hirsholmene, bei gutem Wetter bis Skagen und Læsø
– Øksnebjerg – mit 95 Meter höchster Berg Frederikshavns mit Aussicht über die Bucht zwischen Skagen und Sæby

Museen

– Bangsbo-Museum – mit Ausstellung über die Geschichte Frederikshavns und der Region sowie über das Leben in Vendsyssel im 19. Jahrhundert, dazu Textilien, Wagen und Geschirr aus dieser Zeit; restauriertes Wikingerschiff, welches aus dem Fluss Elling Å geborgen wurde sowie Schiffsmodelle und Informationen über Nordjyllands Seefahrt
– Bunkermuseum Fort Bangsbo – Kommandobunker aus dem Zweiten Weltkrieg, der von 1940 bis zur Befreiung Dänemarks 1945 dem deutschen Oberbefehlshaber für Nordjütland als Zentrale diente, zum Museum ausgebaut
– Kunstmuseum og Exlibrissamling – Kunstmuseum in der Nähe des Rathauses
– Pulverturm/Krudttårnet – der von 1686 bis 1690 errichtete Pulverturm diente dem damaligen Fladstrand zur Verteidigung; damals stand der Turm auf einer Landzunge etwa 100 Meter in das Meer hinein, sodass feindliche Kanonen von Schiffen die Stadt nicht erreichen konnten, bevor die Schiffe in Reichweite des Turmes waren. Der Turm diente dem Helden der Stadt, Peter Wessel, »Tordenskiold« genannt, als Basis. Ausstellung mit Waffen und Informationen über das damalige Fladstrand

Naturgebiete

– Bangsbo-Park – Herrensitz von Bangsbo aus dem Jahre 1364 mit Wallgraben und Park, durch den der Fluss Bangsbo Å fließt; Botanischer Garten, Kräutergarten, Steingarten „Boolsens-Stenhave“ (Ausstellung von etwa 1000 Steinwerkzeugen aus fünf Jahrtausenden), Freilichtbühne, Wildgehege, Fußweg zum Aussichtspunkt Pikkerbakken; dort befindet sich das Bangsbo-Museum; Trimm-Dich-Pfade; Naturspielplatz; Wanderwege, reiche Flora und Fauna
– Blåhøj – Wanderrouten und Aussichtspunkt zwischen Tolne und Dvergetved; Sammeln von Blaubeeren und Preiselbeeren möglich
– Hirsholmene – Inselgruppe, Hauptinsel mit Leuchtturm, Hirsholmene Kirke (Kirche), mehreren Wohnhäusern und kleinem Hafen; Überfahrt mit Postboot ab Frederikshavn Hafen möglich; Reiche Vogelvielfalt, Naturschutzgebiet
– Plantagen – Stadtpark mit Zentralfriedhof an der Fladstrand Kirke mit Wiesen, Wald, Seen, Spielplätzen und Voliere
– Strände – an der gesamten Küste der Stadt saubere Strände mit ausgezeichneter „Blaue Flagge“ Wasserqualität; flach abfallende Wassertiefe und Sandbänke, dadurch kinderfreundlich
– Vandverkssov – Wald um das alte Wasserwerk, mit See und Bächen; befestigte Wanderwege
– Åsted Ådal – Naturschutzgebiet im Stadtteil Åsted

Skulpturen und Denkmäler

– Bangsbo-Hovedgård – Herrensitz von Bangsbo aus dem Jahre 1364 mit Wallgraben und Park, durch den der Fluss Bangsbo Å fließt; Botanischer Garten, Kräutergarten, Steingarten „Boolsens-Stenhave“ (Ausstellung von circa 1000 Steinwerkzeugen aus fünf Jahrtausenden), Freilichtbühne, Wildgehege, Fußweg zum Aussichtspunkt Pikkerbakken; dort befindet sich das Bangsbo-Museum
– Brysterne – fünf kuppelförmige Bruchsteinskulpturen mit Springbrunnen
– Fiskerklyngen – ältester Stadtteil Frederikshavns, mit kleinen gelben Fischerhäusern
– Frihedsmonumented – Granitrelief von Sven Bovin, erinnert an die Besatzung, den Krieg und die Befreiung; befindet sich neben der Frederikshavn Kirke
– Jernalderkældrene – sieben Kellerfundamente aus der keltischen Eisenzeit, die zu Aufbewahrungszwecken genutzt wurden
– Jættestuen Blakshøj – Ganggrab, welches 8 Meter lang und 2,2 Meter breit ist (in der Nähe des Ortsteiles Gærum)
– Knivholt-Hovedgård – Restaurierter Hof mit historischen Werkstätten; Freiluft-Konzerte im Sommer
– Rødspøtte-Fontæne – „Schollen-Springbrunnen“ am nördlichen Ende der Danmarksgade; die Scholle ist ein Wahrzeichen der Stadt, der Brunnen wurde 1987 errichtet, als die Stadt zum „Årets By“, der Stadt des Jahres, ernannt wurde
– Tordenskjold-Denkmal – Auf dem Platz „Fisketorvet“ in der Fußgängerzohne schaut die Bronzestatue des Helden der Stadt, Peter Wessel „Tordenskjold“, in Richtung des Meeres, um die Stadt vor feindlichen Schiffen zu beschützen; Auf dem Platz finden in den Sommermonaten oft Konzerte/Aktionen statt
– Tubablæseren – Bronzestatue eines Tubaspielers am Rathaus, der Bläser würde laut spielen, wenn die Politiker etwas Schlechtes beschließen, bisher wurde er noch nicht gehört
– Vinden – „Der Wind“, große muschelförmige Skulptur zum Thema Wind in der Nähe des Rathauses, gefertigt von der Ortsansässigen Werft Danyard

Unterhaltung und Sport

– Bibliothek – große Bibliothek mit Fachliteratur, neben dem Rathaus
– Bowling – Bowlingcenter im Westen der Stadt
– Eisbahn – Iscenter Nord im Stadtteil Bangsbo, öffentlicher Eislauf und Ligaspiele der erfolgreichen Frederikshavner Eishockeymannschaft, Frederikshavn White Hawks, welche mehrfach dänischer Meister war
– Golf – zwei Golfplätze
– Kino – (deutsche und englische Filme mit dänischen Untertiteln) im Stadtkern
– Konzerte – in der Konzerthalle „Det Musiske Hus“, in den Kirchen und in der „Arena Nord“; im Sommer Konzerte unter freiem Himmel
– Minigolf – Minigolfplatz am Bratten Strand
– Palmestrand – nördlich des Hafens Palmenstrand mit Beachvolleyballfeldern; im Sommer teilweise Animation
– Reiten – auf diversen Höfen möglich, Anfragen über das Touristbüro möglich
– Schwimmen – „Svømmehal“ Schwimmhalle neben dem Rathaus; Tropisches Schwimmbad im Scandic Hotel
– Skihalle (in Planung)
– Wassersport – mehrere Seesporthäfen: Strandby Havn, Rønnerhavn und Søsportshavn